Der Verwaltungsvorschlag
Variante Ratzenried/Eisenharz

Ein Faustschlag für die Region Christazhofen
und eine sehr große Gefährdung für 
ganz Argenbühl


Die Verwaltung bevorzugt:


- doppelt so hohe Baukosten
mit einem Mindestinvest von 13,5 Mio. € würde der Schulneubau in Eisenharz die bisher größte Bausumme in Argenbühl darstellen. Und somit die bereits in Planung befindlichen  Projekte wie, Kindergarten Eglofs und Turnhalle Ratzenried vorerst um mindestens 10 Jahre nach hinten versetzen. Weitere dringende Investitionen wie die Erweiterung des Kindergartens in Christazhofen und das Feuerwehrhaus in Ratzenried werden vorerst auf Eis gelegt.

- eine ungleichmäßige Verteilung der Investitionen in Argenbühl
Großinvestitionen werden aktuell nur noch in Eisenharz getätigt.
Neubau einer Turn- und Festhalle aktuell in Bauphase geplant 11 Mio.€
Neubau Kindergarten 4,7 Mio.€ 2024
Geplanter Schulneubau mind. 13,5 Mio.€
Somit läuft Eisenharz mittlerweile auch locker Eglofs den Rang ab, welche in den letzten 3 Jahren lediglich 7 Mio. € Invest erhalten haben.
(Ratzenried und Christazhofen stellen die Schlusslichter mit 4,7 Mio.€ und 0,5 Mio.€)

- einen suboptimalen Neubau mit Einschränkung der Bildungsqualität
Der Neubau in Eisenharz muss sehr viele Kompromisse eingehen. Allen voran keine direkt angeschlossenen Turnhalle und auch keine angrenzenden Grünflächen auf denen Betreuungszeiten stattfinden könnten, sehr schwierige Erweiterungsmöglichkeiten bei steigenden Schülerzahlen, schlechte Zufahrts- und Parkplatzverhältnisse, zu wenig Platz für einen großen Pausenhof... etc.
In den vorangegangenen Workshops zur Schulentwicklungsplanung waren genau diese Punkte ausschlaggebend und als Kriterienpunkte für die Bildungsqualität an oberster Stelle.

- einen Verstoß gegen das Klimaleitbild der Gemeinde Argenbühl
wir lassen bestehende, sehr gut erhaltene und vergleichsweise junge Gebäude leer stehen und bauen lieber komplett neu. Wir verstoßen damit bewusst gegen die Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland aus dem Klimaschutzgesetz 2021.

- einen nicht nahhaltigen Umgang mit unseren bestehenden Ressourcen
Ein Neubau für ein durchschnittliches Schulgebäude verursacht in der Bauphase einen Co²-Ausstoß von ca. 1.500-3.000 Tonnen CO² (Quelle: DGNB), der Schulbusverkehr hingegen verursacht 3,9 Tonnen CO² pro Jahr. (Quelle zur Berechnung: Helmhotz und NABU)

- die Gefahr in mehreren Eingangsjahren in eine 3-zügigkeit zu rutschen
Das zu große Schulen vorallem Grundschulkinder stark überfordern ist allgemein bekannt. 

 

- eine Spaltung Argenbühls in Nord und Süd
Bisher waren die Dörfer offen für ihre Nachbardörfer. Man nutzt den Sportverein, der die Interessen am besten deckt (Fußball TSV Ratzenried und SV Eglofs, Turnen TV Eisenharz, Volleyball und Tischtennis SG Christazhofen). Die Argenbühler pendeln dadurch von einem Dorf ins Nachbardorf und bauen so soziale Kontakte und Verbindung zwischen den Dörfern auf.
Nun unterstützt die Verwaltung die Aussage, es gibt nur bestehende Strukturen zwischen Eisenharz/Eglofs und Christazhofen/Ratzenried. Was im Moment nur auf unsere Schulstruktur zutrifft. Wie gut diese funktioniert ist jedoch fragwürdig. (Beispiel: Verlagerung Klasse 3 im Schuljahr 2023/2024)
Zitat Roland Sauter: funktionierende Strukturen sollte man nicht aufbrechen. 

- eine Nutzung des ÖPNV Netzes für Grundschulkinder
6-jährige sollen auf eigene Faust mit dem öffentlichen Nahverkehr transportiert werden. Die öffentliche Buslinie Wangen-Isny befördert alle Menschen, die zwischen diesen 2 Städten pendeln. Wie gut sich Erstklässer in einer öffentlichen Buslinie ohne Aufsicht zurecht finden, wird sich herausstellen.



Christazhofen bietet:


- vergleichsweise geringe Anbaukosten

mit 6,6 Mio.€ und einer schnellen Umsetzung im laufenden Schulbetrieb. Sämtliche weitere anstehende Projekte in den anderen Dörfern können realisiert werden und Argenbühl wäre auch in den aktuell ungewissen Zeiten ein sicherer Hafen mit Rücklagen.
Argenbühl ist im Moment gut aufgestellt und es wurde immer vernünftig gewirtschaftet. Wieso sollten wir bei dieser unsicheren wirtschaftlichen Lage auf volles Risiko gehen und unseren Wohlstand auf's Spiel setzen?

- einen perfekt an das Kindeswohl und die Lernstruktur angepassten Schulkomplex
Durch den geplanten Vorentwurfe des Architekten Hans-Georg Schmitz konnte klar festgestellt werden, dass in Christazhofen durch einen Anbau eine perfekte Lernumgebung entstehen kann. Durch Herrn Schmitz und Frau Haag-Schneider (Rektorin Grundschule Eisenharz/Eglofs) wurde bestätigt, dass mit diesem Konzept eine sehr fortschrittliche Planung einer modernen Schule vorliegt. Betreuung und Unterrichtsbereiche können wahlweise getrennt oder auch vermischt werden. Ein zentrales Element stellt in einem modernen Bildungskonzept die Turnhalle dar.

- ausreichend Platz für Erweiterungen, sollte es in der Zukunft Bedarf geben
Wie Bürgermeister Sauter selber bestätigt, wäre hier ausreichend Fläche in Gemeindebesitz um nötigenfalls weiter auszubauen.

- eine direkt ans Gebäude angeschlossene Turnhalle
die mit Überdachung erreicht werden kann. So kann die Halle flexibel für Einzelsportstunden genutzt werden, was nachgewiesener Maßen der Idealfall für Grundschulkinder ist (viele kurze Bewegungseinheiten zwischen den Lernstunden fördern die Konzentration). Zudem kann die Halle für Betreuungsstunden mitgenutzt werden und bietet ausreichend Platz zum Spielen und Toben während der Freizeit.

- genügend umliegende Grünflächen
wie Sportplatz, Volleyballfeld etc., damit auch in Betreuungszeiten die Frischluft zur Erholung genutzt werden kann. 


- eine gleichmäßige Verteilung von Investitionen und Infrastruktur
auf alle Argenbühler Dörfer. Jedes Dorf hätte die Möglichkeit zu wachsen und sich weiter zu entwickeln. Sodass gesamt Argenbühl lebenswert bleibt, die Region um Christazhofen nicht völlig vernachlässigt wird und auch die Dörfer Eisenharz und Eglofs nicht irgendwann unter der großen Baulast zusammenbrechen.


- eine Handlung nach unserem vereinbarten Klimaleitbild
und erfüllt die Verpflichtung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland die Klimaschutzziele aus dem Klimaschutzgesetz 2021 zu erreichen und aktiv zu unterstützen.

- eine nachhaltige Handlung durch Einsparung der Emissionen
die durch einen Neubau entstehen würden. Studien haben gezeigt, dass die Emissionen, die durch Mobilität (wie Schülerbeförderung) entstehen, oft in einem Verältnis zum CO²-Ausstoß von Neubauten stehen, was den Neubau signifikant belastender erscheinen lässt. (Quelle: ifeu)

- eine stabile 2-zügigkeit mit angenehmen Klassengrößen
für optimale Lernbedingungen (Quelle: Geburtenzahlen der Gemeinde Argenbühl)

- mehr Verbindung in Argenbühl
durch eine gleichmäßige Entwicklung der Infrastruktur bleibt jedes Dorf attraktiv und bewegt die Menschen auch in das Nachbardorf. Christazhofen förder eine gleichmäßige Verteilung der Menschenströme in ganz Argenbühl und vermeidet Ballungsgebiete.

- sichere Schulbusverbindung
mehr Übersicht und Begleitung für die Buskinder. Die Busfahrer kennen die Kinder und ihre Haltestellen. Es befinden sich keine unbekannten Erwachsene mit im Bus.

Fragwürdig

Einige Aussage zur Standortentscheidung der Verwaltung lassen große Fragezeichen aufkommen ???

1. Wir müssen die Schule doch dort bauen, wo die Menschen sind!

Die Geburtenzahlen der Gemeinde Argenbühl belegen, dass es in keinem Bereich von Argenbühl eine extrem höhere Geburtenrate gibt.

Geburtenzahlen von 2019-2023 im Durchschnitt:

  • Eisenharz 19,8 Kinder/Jahr         -> Standardabweichung 6,2
  • Eglofs 23,4 Kinder/Jahr                -> Standardabweichung 7,3
  • Ratzenried 14 Kinder/Jahr           -> Standardabweichung 6,3
  • Christazhofen 20,8 Kinder/Jahr  -> Standardabweichung 4,0


Schülerbeförderung

  • Variante Ratzenried/Eisenharz: 221 Schüler müssen befördert werden
  • Variante Ratzenried/Christazhofen: 216 Schüler müssen befördert werden


Es wurden die letzten 5 Jahre herangezogen, da das auch die Jahrgänge sind, die für die Ganztagsbetreuung relevant sind.
Die Standardabweichung gibt an, wie stark die Geburten pro Jahr schwanken. 
Kleiner Wert = gleichmäßige Geburten pro Jahr, 
großer Wert = große Schwankungen der Geburten pro Jahr


2. Zahlen, Daten und Fakten zur Schulentwicklungsplanung
Alle Argumente sollen durch Zahlen belegt und bepunktet werden. Nur so ist es möglich die Standortvarianten auf einen Nenner zu bringen, miteinander zu vergleichen und in der Gemeinde zu vertreten. - Soweit die Vorstellung von Herrn Sauter zur Schulentwicklungsplanung.
Wieso handelt die Verwaltung nun plötzlich gegen genau diese Vorgaben?
Beispiel: 

  • Strukturen in Argenbühl sind nicht in Werte zu fassen
  • Bildungsqualität hatte in der Entwicklungsphase oberste Priorität. Nun entscheiden wir uns jedoch für die Variante, die am schlechtesten in der Bildungsqualität abgeschlossen hat.


3. Kernaussagen der Rückmeldungen aus der Bürgerschaft
Der externe Berater der Gemeinde Dirk Nees hat die Kernaussagen der Bürgerschaft zur Schulentwicklung zusammengefasst. Diese Zusammenfassung ist öffentlich auf der Website der Gemeinde ersichtlich. Die E-mails aus denen die Kernaussagen zusammengefasst sind, sind ebenfalls auf der Website einsehbar.

Herr Nees listet in seiner Zusammenfassung positive Aussagen für die jeweiligen Standortvarianten auf. Für den Standort in Eglofs (Nord-Süd) werden insgesamt 16 Aufzählungen aufgeführt. Für den Standort Christazhofen werden lediglich 6 Aufzählungen erwähnt.

Vergleicht man die Emails aus der Bevölkerung mit der Zusammenfassung von Herrn Nees wird sehr schnell klar, dass die Emails pro Christazhofen nicht vollständig mit aufgenommen wurden.
- für den Standort Eglofs und/oder Eisenharz sprechen sich 39 Bürger aus (31%)
- für den Standort Christazhofen sprechen sich 87 Bürger aus (69%)

Jeder Interessierte darf sich die Mails gerne selbst durchlesen und feststellen, was die Bürger in Argenbühl tatsächlich bewegt, wie Ihre Argumentationen für einen Standort sind und wie sie sich die Zukunft in Argenbühl vorstellen.

4. Unvollständige Information der Bürger über das Amtsblatt Nr. 48

Im Amtsblatt der Gemeinde Nr. 48 wurde auf die Gemeinderatssitzung vom 20.11.2024 eingegangen. Die Zusammenfassung des Abends ist umfänglich - dennoch bleibt der relevanteste Punkt unerwähnt:
-> Die Höhe der Investitionskosten bei Umsetzung der Variante Ratzenried/Eisenharz

Um für Transparenz zu sorgen, haben wir diese in der Rubrik Investitionen Eisenharz für euch zusammengefasst.

Wir spielen nicht mehr mit

Den Schulstandort Christazhofen zu schließen um ihn 5 km weiter wieder neu aufzubauen hat mit Gleichberechtigung zwischen den Dörfern in Argenbühl nichts mehr zu tun.
Mit diesem Vorgehen wird das Dorf Christazhofen aktiv stillgelegt. Den umliegenden B-Dörfern Enkenhofen, Göttlishofen und Siggen wird zeitgleich ein riesen Verlust an Infrastruktur in der Nähe genommen.

Wir fordern die Gemeinderäte und auch die Verwaltung auf den Beschlussvorschlag für die Schulentwicklung auf den Standort Christazhofen auszustellen.
Und somit im Sinne des §11 Abs. 1 des Argenbühlvertrags zu handeln.


§11 Weiterentwicklung der Gemeinde
1. Die Gemeinde Argenbühl im Allgäu hat die Aufgabe, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten für eine kontinuierliche Weiterentwicklung in den Gemeindeteilen zu sorgen.